Fossiles Gas, hierzulande von cleveren Lobbyist:innen vor Jahrzehnten geschickt zu „Erdgas“ (klingt das nicht herrlich natürlich? Fast wie die Demeter-Pastinaken vom Wochenmarkt, oder?) „gebrandet“, also umgetauft, galt lange als „Brückentechnologie“ der Energiewende. Ja, klar, auch das Verbrennen von Gas setze CO2 frei, aber eben „nur ein Viertel soviel wie Kohle“, so Gazprom-Gerd und seine Freund:innen. Außerdem verbrenne es viel „sauberer“ – ohne Quecksilberbelastung und ähnlichem Dreck . Und obendrein seien Gaskraftwerke, Fachmenschen sprechen gerne von „Peakern“, schließlich so herrlich flexibel . Sie könnten doch sehr schnell angeworfen, hoch – und runter geregelt werden – und seien damit die ideale Ergänzung zur fluktuierenden Erzeugung aus der notorisch unzuverläßigen Sonnen- und Wind-Energie.

Das Kraftwerk in Berlin-Lichterfelde wurde vor ca. 10 Jahren von Öl auf Gas umgerüstet.
Damals galt Gas noch als „Brückentechnologie“. „Refill“ by SnaPsi Сталкер is licensed under CC BY-NC-SA 2.0

Methanschlupf

Mittlerweile wissen wir: Das stimmt alles nicht. Jedenfalls nicht so. Gas zwar flexibler, aber nicht unbedingt „besser“ als Kohle. Das haben u.a. die „Scientists For Future“ gerade leicht nachvollziehbar nachgewiesen. Je nachdem woher – und wie – das Gas zu uns kommt ist es sogar NOCH schlimmer als Kohle. Warum? Ein wichtiger Grund: „Methanschlupf“. Von dem Weg vom sibirischen oder norwegischen Gasfeld bis zum heimischen Gas-Kraftwerk unseres Vertrauens entweicht jede Menge Methan. Methan, oder auch CH4, ist aber 80-mal klimaschädlicher als CO2 (das ist der Grund warum die Massenhaltung von Methan-rülpsenden und pupsender Rindern als besonders klimaschädlich gilt).

Auf dem langen Weg aus Sibirien bis zu unseren Gas-Thermen und Kraftwerken entweicht viel Methan das 87-mal klimaschädlicher ist als CO2.
Deshalb ist Gas, anders als früher gedacht, nicht „besser“ als Kohle. Bild: gokul raghu m via Pixabay

Es reicht schon wenig „Schlupf“ um die angeblich so wunderschöne Klimabilanz von „Erdgas“ ganz mächtig zu versauen. Bei 3% sind Gas und Kohle „gleichauf“. Leider wird der Schlupf aus Russland eher mit 6% geschätzt. Bei der „Alternative“, dem per „Fracking“ produzierten und per Schiff transportiertem Gas aus den USA, ist die Klimabilanz genauso verheerend. Hier kommen zum „Schlupf“ die durchaus gewaltigen energetischen Verluste beim „Verflüssigen“ (sonst läßt sich Gas nicht sinnvoll per Schiff transportieren) hinzu.

Kurzum: Gas ist nicht „besser“ als Kohle. Vielleicht sogar schlechter. In keinem falls ist es eine Alternative, oder auch eine „Brückentechnologie“. Wie auch die Atomenergie nie eine „Brückentechnologie“ war (mehr auch zu den „systemischen“ Argumenten in einem späteren Post).

Nicht nur schlecht für Klima. Auch für den Geldbeutel

Um die technischen Argumente soll es aber in diesem Text gar nicht gehen. Zumindest nicht vorrangig. Denn: Die Gaswirtschaft pusht Gas gerade nicht nur als klimafreundlich und „systemdienlich“ sondern vor allem als „sozial“. Gas, und künftig dann eben Wasserstoff seinen eine, nein, DIE „klimaneutrale Volksenergie“.

Dabei stimmt auch hier genau das Gegenteil: Gas ist asozial, und nichts weitere als eine tickende Zeitbombe – gerade für ärmere Haushalte.

Warum? Gas mag heute, vergleichsweise, günstig sein, aber das ändert sich absehbar.

CO2 bekommen eine Preis – zurecht

CO2 bekommt hat seit 1.1.2021. Uns, und allen Expert:innen, ist er noch deutlich zu gering, aber selbst nach den Plänen der GroKo soll der Preis von heute €25 auf €55-65 2025 steigen. Quelle: Bene20080, CC BY 4.0 via Wikimedia Commons

Erstens soll CO2 nach seinen Klima-Kosten besteuert werden.

  • Zumindest in zarten Ansätzen passiert das sogar schon – seit Anfang des Jahres gilt erstmals ein CO2-Preis von €25 pro Tonne. Selbst nach den Plänen der GroKo soll dieser Preis bis €55 steigen. Für ein Einfamilienhaus mit Gasheizung bedeuten €25 jährliche Mehrkosten von €120. 2025 wären es dann €264 mehr.
  • Zur Erinnerung: Wir – Bündnis 90/Die Grünen – wollten schon für 2020 €60 und dann jedes Jahr €20 Euro mehr. Dieses Jahr also bereits €80. Zudem bekennen wir uns klar zu den vom Umweltbundesamt errechneten Kosten für CO2. 2019 waren das „noch“ €180, 2020 hat das UBA schon auf €195 „erhöht“.Auch hier geht die Reise absehbar weiter nach oben.
  • Nicht nur wir, auch des Öko-Kommunismus erst mal unverdächtige Akteure wie GoldmanSachs, BlackRock der die Europäische Investitionsbank warnen deshalb vor stark steigenden CO2– und Gas-Preisen. VW-Chef Dies fordert sogar einen CO2-Preis von über €100 und läßt durchblicken, dass er €195 jetzt auch nicht falsch fände.
  • Erschwerend kommt hinzu, dass all diese Rechnungen aber ohne den „Methan-Schlupf“ und die deutlich schlechtere Klimabilanz von Gas gemacht wurden. Genau das ändert sich aber gerade. Die EU-Kommission will dem Methan Schlupf Einhalt gebieten.
  • Passend dazu gibt es einen weltweiten regulatorischen „Trend“ die „End“- und nicht mehr nur die „Primär“-Emissionen zu bewerten – und damit auch zu bepreisen. Sprich eben alles entlang der Produktionskette bis das Gas in der Therme, die gerade den meisten meiner geschätzten Leser:innen den Hintern heizen dürfte, verbrannt wird. Das ist insbesondere für „synthetische“ Gas-„Alternativen“ gleich noch wichtig.
Gas ist eine soziale Zeitbombe. Quelle: „Ticking Time Bomb“ by Truthout.org is licensed under CC BY-NC-ND 2.0

Gas selbst wird teuerer

Zweitens gibt es sehr gute Gründe anzunehmen, dass Gas „an sich“ sowohl absolut und erst recht relativ zu immer günstiger werdendem Strom aus Sonne und Wind teurer werden wird.

  • Im Augenblick ist Gas gerade so günstig wie eigentlich nie zuvor. Aber während die Preise von Technologien sinken je mehr davon produziert wird (Ob nun Kühlschränke, Flachbildfernseher oder eben PV-Anlagen) fluktuieren Rohstoffpreise langfristig. Wenn ein Preis also heute so niedrig ist wie nie, ist es nicht ganz unwahrscheinlich, dass er auch wieder steigt
  • Kurzfristig scheint das schon der Fall zu sein: So haben sich die Preise für Flüssiggas in Südostasien (das ja deutlich besser durch die Corona-Krise kommt als wir) gerade verzwanzigfacht (in Ziffern: 20!).
Die Preis für in Schiffen wie diesem transportierte Flüssiggas (LNG) haben sich gerade verzwanzigfacht.
Quelle: „Photograph 0271 – LNG Carrier Alto Acrux Departing Darwin February 2010“ von kenhodge13 Lizenz: CC BY 2.0

Relativ erst recht

So oder so steigt aber der relative Preis von Gas. Wie gesagt: Strom aus Sonne und Wind wird immer günstiger. Solche elektrische grüne Energie läßt sich mittels einer Wärmepumpe – und auch die werden deutlich besser und billiger – mit Wirkungsgraden von 300, 500% und sogar 1000% in thermische, also Heizenergie verwandeln.

Synthetisches Gas ist richtig teuer

Dieses Kostenverhältnis wird noch ungünstiger, sobald wir eben nicht mehr fossiles, sondern „grünes“ Gas verwenden. Grünes Gas entsteht indem Wasserstoff um Kohlenstoff-Atome ergänzt wird. Das erste Problem dabei: Irgendwo muss das Kohlenstoff-Atom herkommen. Stammt es von einem anderen fossilen Prozess ist das Gas nicht wirklich „grün“ – weil die „Endemission“ ja bleibt. Alternativ läßt sich der Kohlenstoff auch aus der Luft einfangen. Direct air nature oder DAC heißt sowas. Ist nur leider sehr aufwändig – und extrem teuer.

Und Wasserstoff auch nicht viel besser

Das zweite Problem: Auch der Wasserstoff muss mittels Elektrolyseur erst mal aus Wind- und Solarstrom herstellt werden. Dieser Prozess, also der viel getypte „grünen Wasserstoff“, steht noch am Anfang. Ungefähr da wo wir mit der Photovoltaik vor 20 Jahren waren. Oder da, wo die Autoindustrie war, bevor Henry Ford das Fließband erfand. Jeder einzelne Elektrolyseur ist quasi eine Maßanfertigung. Das wird sich zwar mit einer durch einen entsprechen „Markthochlauf“ ausgelösten „Industrialisierung“ändern – und hoffentlich dafür sorgen, dass wir das Kilo grünen Wasserstoff 2035 für 1 bis 2 Euro statt heute 10 Euro bekommen können. Aber: Günstiger als der Strom, aus dem er gemacht wird, kann grüner Wasserstoff niemals werden!

Noch wird grüner Wasserstoff in homöopathischen Dosen quasi per Handarbeit hergestellt.
Quell: By Bubble60 – Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=93043805


Biogas ist auch keine Lösung, denn auch Flächenfras ist nicht sozial

Aber was ist mit Biogas, ist das nicht erneuerbar – und zumnidestens einigermaßen bezahlbar? Die Antwort lautet: Nein. Denn die Produktion von Gas aus Mais oder anderen „Energiepflanzen“ verbraucht extrem viel Fläche. Für den gleichen „Heizwert“ brauchen wir 690 (!) Mal mehr Fläche für Mais & Co als für die Wind- und Photvoltaik-Anlagen die nötig wären um die gleiche Wärme via Wärmepumpe bereitzustellen. So viel Platz haben wir einfach nicht. Weder in Deutschland, noch anderswo. Vermutlich würde der Platz selbst wenn wir alle Regenwälder abholzen würden nicht reichen.

Hier einmal der Vergleich für Gesamtdeutschland: „Bio-Mais“ braucht über 20-Mal mehr Fläche als Photovoltaik.

Die Zeitbombe tickt

Aber zurück ins Hier und Jetzt: Ob nun rein marktgetrieben – oder „nur“ durch den CO2-Preis: Unterem Strich machen die absehbar steig steigenden teuerer werdende fossilen Energien das Heizen teuerer. Besonders für Kohle und Öl, aber eben auch für Gas.

Ein Problem für die Fernwärme

Was bedeutet das für die Fernwärme? Nun die Kosten für Fernwärme variieren zwar stark je nach Kommunen, bzw. Versorger und vor allem nach dem Zustand des Gebäudes. Aber – so oder so – ist klar: Es wird teuerer. Und zwar umso teuerer je schlechter der Zustand des Gebäudes ist – was ja in er Regel leider auch bedeutet, dass darin eher ärmere Menschen wohnen.

Und das selbst beim noch vergleichsweise „günstigen“ Durchschnitt. Die Fernwärme-Beheizung einer durchschnittlichen 70 m2-Wohnung hat 2019 ca. 1,7 Tonnen CO2-Ausstoß verursacht. Macht bei „unseren grünen Einstiegspreisen“ von 60€/Tonne Mehrkosten von €100 pro Jahr, und beim „UBA-Preis“ von €195 gut €330. Zusätzlich. Nur für das CO2. Die Brennstoffkosten kommen noch drauf. Und wenn Fernwärmeversorgung auf „umweltfreundliches Gas“ umgestellt -, dann aber auf einmal „Methanschlupf“ richtig bepreist wird, beträgt der CO2-Ausstoss aber vielleicht in Wahrheit eher 3 Tonnen – und verursacht Extrakosten von €180 bzw. €585.

Fernwärme stammt heute fast ausschließlich aus Kohle, Öl, Gas – und Müll. Nichts davon ist auch nur anstzweise „Paris-tauglich“.
Quelle: CO2-online.de

…und für Mieter:innen mit Gas-Heizungen erst recht

Noch schlechter ist die Rechnung für Menschen aus, deren Wohnung -etwa per Gas-Zentralheizung– per Erdgas beheizt wird. Hierfür werden nach der augenblicklich gültigen Berechnung 2,5 Tonnen CO2 pro 70m2-Wohnung in die Atmosphäre geblasen. Macht: €150 je bei 60€-CO2-Preis, oder €487,5 bei €195. Mit „Metan-Schlupf-Turbo“ werden daraus dann absehbar €350 bzw. über €1.000 Mehrkosten.

Selbst mit den „GroKo-Preisen“ wird Heizen mit Öl und Gas ein teuerer Spaß. Quelle: Polarstern

Wer soll das bezahlen?

Spätestens jetzt ist hoffentlich klar: Gas ist nicht nur viel klimaschädlicher, sondern viel unsozialer als gedacht! Viele arme Menschen werden sich solche Preissteigerungen schlicht nicht leisten können. Wenn wir diese Menschen nicht, sprichwörtlich, in der Kälte stehen lassen wollen, müssen wir uns JETZT Lösungen überlegen.

CO2 NICHT angemessen zu bepreisen, ist (hoffentlich) für keine:n meiner Leser:innen eine ernsthafte Option. Sogenannte „Warmmieten-Neutralität“ kann uns etwas Zeit verschaffen, löst das Problem aber auch nicht. Auch wenn ich es grundsätzlich für sehr richtig halte den Hebel bei den Menschen, die etwas zu entscheiden haben, also den Eigentümer:innen, anzusetzen, so greift der Hebel deutlich ins Leere, wenn der Staat nicht mit entsprechender Infrastrukturplanung und einem aktivierendem Marktdesign  die Möglichkeiten schafft, Häuser, und vor allem diejenigen, die drin wohnen, gleichermaßen grün und günstig mit Wärme (und auch sonst mit Energie) zu versorgen.

Umbauen! Jetzt!

Ich habe es schon öfters gesagt: Wir können die Klimakrise zumindest in ihren schlimmsten Auswirkungen, gerade noch abwenden – aber nur wenn wir unser Energiesystem in den nächsten zehn bis 15 Jahren fundamental umbauen. Dazu brauchen wir die Hilfe von allen, die helfen können und wollen.

Das wiederum heißt: Wir müssen unser komplett dysfuktionales Energiemarktdesign und damit zusammenhängendes Energierecht komplett neu aufstellen – und vom Ziel her denken. Dazu gehört zwingend, dass Preise die ökologische Wahrheit sagen.

Heizen mit teuerem Ga statt mit günstigem grünem Strom ist wie Geld aus dem Fenster zu werfen.
„Berlin. Armut macht sexy. Blabla.“ by jaettipussi is licensed under CC BY-SA 2.0

Märkte sind kein Selbstzweck.

In einem richtig „designten“ Markt helfen Märkte und marktgemachte Preise uns dezentral zu den für’s Gesamtsystem, vulgo: alle, effizientesten Entscheidungen zu kommen –  ohne allwissende und allmächtige Steuerungsbehörde. Deswegen ist ja ein angemessener CO2-Preis so wichtig. Aber, genauso wichtig: Der CO2-Preis ist nur ein Element der Lösung. Andere wichtige Lösungsteile sind ein freier Fluss der grünen Energie, ohne arbiträre staatliche Preisbarrieren, über alle Sektorengrenzen hinweg. Dazu müssen wir den „SIP-StAU“ angehen, also die „staatlich indizierte Preisbestandteile“ in Form von „von Steuern, Abgaben und Umlagen“ auf Klimaneutralität hin strukturieren – anstatt sie einfach so zu belasten, weil sie immer schon so waren (die „Kozessionsabgabe“ etwa wurde im 19 Jahrhundert eingeführt um den damaligen Leistungsbau zu ermöglichen).

Auf in die regulatorische Tiefebene!

Ein besonders wichtiger Kampf muss in der Tiefebene des „Gebäudeenergiegesetzes“ (GEG) ausgefochten werden. Denn hier versteckt sich ein für die Gaswirtschaft wichtiges regulatorischen Überbleibsel aus einer längst vergangenen Zeit – der sogenannte „Primärenergiefaktor“ (PEF). Er beschreibt wieviel Primärenergie, also klassischer Weise Kohle, Öl und Gas, eingesetzt, also auf Deutsch: verbrannt, werden muss um zu einer Einheit „Endenergie“ zu kommen. So ist der PEF von Gas, Öl und Steinkohle 1,1. Dabei wird angekommen, dass die gesamte gespeicherte fossile Energie auch als Wärme nutzbar ist. Es werden nur noch mal 10% Energiekosten für Förderung, Transport etc. „drauf gerechnet“. Bei der merklich klobigeren Braunkohle sind es 20%, womit sie auf einen PEF von 1,2. kommt. Strom dagegen hat einen PEF von 1,8 – weil der ja mit so schrecklich ineffizienten Wirkungsgraden aus – Überraschung! – Kohle, Öl und Gas – gewonnen wird. Wobei bei den 1,8 die Erneuerbaren (Primär=Endenergie) schon zumindest zum Teil eingerechnet sind. 2015 war der Faktor noch bei 2,6 (=durchschnittlicher Wirkungsgrad von 38% im deutschen Strommix). Trotzdem ist es eine Sauerei, weil grüne und dreckige Energie absichtlich in einen Topf geworfen wird um die grüne Energie schlecht zu rechnen.

Der PEF wirkt sich zwar nicht direkt auf Endkund:innenpreise aus, ist aber dennoch wichtig, weil so die „Effizienz“ von bestimmten Gebäuden und Heizungsarten bestimmt wird. Dadurch wird erstens entscheiden was wie gefördert wird – und damit, in Folge, zweitens auch was überhaupt gebaut wird. Das ein ganz wichtiger Grund warum auch heute noch Gasheizungen verbaut werden – und eine massiver Fehlanreiz, denn wie gesehen ist Gas sowohl klimaschädlich als auch teuer.

Dagegen schneiden Wärmepumpen, die mit Strom aus Wind- und Solarenergie betreiben werden könnten, was ja in dem Moment, in dem wir bei 100% Erneuerbaren im Stromsystem ankommen, alle Wärmepumpen wären, unnötig schlecht ab. Ähnliches gilt für Ansätze die Fernwärme mittels zentraler Großwärmepumpen aus Strom bereitzustellen.

Andersrum: Wenn es gelingt hier die Weichen richtig zu stellen, dann zünden wir damit zumindest die erste Stufe einer Rakete in Richtung Klimaneutralität 2040 – indem wir es für unterschiedliche Akteur:innen deutlich attraktiver machen zwar möglichst wenig Energie zu verbrauchen, also möglichst wenig und effizient zu heizen – dafür aber möglichst grüne Energie, bzw. Strom zu verbrauchen.

Integrierte Infrastrukturplanung JETZT

Aber auch dem Staat kommt, neben einem überfälligen vernünftigem Update der Spielregeln, eine zweite wichtige Rolle zu. Er muss als Aufseher, oder idealerweise auch in Form eines kommunalen Stadtwerkes, selbst, die Infrastruktur so planen, dass sie mit möglichst wenig Energie auskommt. Im Fall von urbanen Räumen etwa heißt das: Heben und Vernetzen. Vorhandene Wärmepotenziale, ob nun durch Flussgewässer, Abwärme oder Geothermie müssen wo immer möglich gehoben und mittels möglichst „kalter“ Netze möglichst breit verteilt werden. Denn diese Wärme kann dann mit einem nochmals deutlich reduzierten Energieeinsatz notfalls vor Ort nochmals via Wärmepumpe „gehebelt“ werden. Mit der dreifachen Kraft von Sonne und Wind. Ganz ohne teures Gas.

By Anna Lena Schiller für die Universität Hamburg – Riesenspatz Infoillustration (http://riesenspatz.de), CC BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=83484298

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